Making in der Schule
Making in der Schule
Fünf Thurgauer Pilot-Schulen entwickeln und betreiben im Rahmen der Making-Erprobung TG einen MakerSpace. Was genau bedeutet das? Der Versuch einer Einordnung.
Fach „Werken“
Der Schwerpunkt lag oftmals auf „Vormachen – Nachmachen“ und hauptsächlich auf dem Werkstoff Holz. Das Ziel und die Umsetzung wurde vorgegeben. Der Fokus lag mehr auf dem genauen Umsetzen von Vorgaben, weniger auf persönlicher Ideen-Entwicklung und dem Suchen nach eignen Lösungen für die (technische) Herausforderung. Ein Scheitern war nicht vorgesehen, da die Lösung den Lernenden bereits mittels eines Plans oder einer Schritt-für-Schritt-Anleitung präsentiert wurde
Offner Unterricht im „Technischen Gestalten“
Der Schwerpunkt liegt bei offenen Aufgabenstellungen und lösungsorientiertem Arbeiten. (z.B. „Baue einen Flieger, der mittels einer Abschussrampe in Bewegung gebracht werden kann“). Dies bedingt Flexibilität im Werkzeug- und Materialbereich.
Stichworte:
- Lernwerkstätten und Postenläufe
- Digitale Medien und Geräte
- Dokumentations- und Präsentationsarbeiten
- Individuelle Werkzeuge, Geräte, Experimentiermaterial, Anschauungs- und Konstruktionsmaterial
- Arbeiten mit Baukastensystemen wie Lego Technic oder Lego Mindstorm
- Arbeitsplatz für Produktionsverfahren wie Plotter, 3D-Drucker, Lasercutter u.a
- Verwendung klassischen Werkstoffen und Materialien wie Karton, Holz, Kunststoff und Metall
- Einsatz von digitalen Medien: Tablets, Smartphones, Clouds
Maker-Space, Making in der Schule
Schulisches Making ist eine Form des offenen Unterrichts, die von den Interessen und Ideen der Schüler*innen ausgeht. Die Schüler*innen entwickeln und erfinden einzeln oder in kleinen Teams Produkte (Prototypen) und nutzen dafür analoge und digitale Technologien und Fertigungsverfahren (z.B. 3D-Druck). Dabei greifen sie weniger auf Musterlösungen oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen einer Lehrperson zurück, sondern gestalten ihren Lernprozess selbst. Sie nutzen Ressourcen wie Peer-Feedback, Interviews mit Expert*innen, Internetrecherchen oder Strategien wie Versuch und Irrtum, Fehleranalysen und Produktentwicklungsmethoden (z.B. Design Thinking), um ihr Ziel zu erreichen. Wissen und Fertigkeiten, welche für die Umsetzung einer Idee benötigt werden, erwerben die Schüler*innen, sobald sie nicht mehr weiterkommen (situiertes Lernen). Schulisches Making ist geprägt von einer wertschätzenden und inspirierenden Atmosphäre, von einer Kultur, die dazu ermutigt, Neues auszuprobieren, Fehler zu machen, aus Fehlern zu lernen und Dinge neu zu denken.
https://makerspace-schule.ch/faq
Die starre „Grammatik der Schule“ soll nach Möglichkeit aufgebrochen werden. Weg von …
- Unterricht im 45-Minuten Rhythmus
- Fixe Trennung in Schulfächern
- Unterricht in einem Klassenzimmer, meist sitzend auf einem Stuhl
… hin zu:
- Projektartiges Arbeiten, welches nicht von einer Klingel unterbrochen wird
- Fächerübergreifende Unterrichtszeit, keine Unterteilung in Physik, TTG, NMM, ICT …
Mehr Informationen zu Making in der Schule und Makerspace:
- Making erklärt: https://makerspace-schule.ch/faq
- Sie wollen Making starten? https://makerspace-schule.ch/making-im-schulalltag/starten
- https://av.tg.ch/schulentwicklung/making-erprobung.html/11172